Über das Museum
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Das Österreichische Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music (ÖMSUBM) ist das führende Museum für Schwarze Kultur und Popularmusik im deutschsprachigen Raum. Seine umfassende und beständig wachsende multimediale Sammlung archiviert Zeugnisse biografischen und künstlerischen Wirkens Schwarzer Entertainer:innen und Musiker:innen in der deutschsprachigen Unterhaltungsindustrie im Zeitraum von den 1940ern bis in die frühen Nullerjahre.
Das ÖMSUBM lässt die Inszenierungsstrategien Schwarzer Stars, die Rezeptionsdispositive eines mehrheitlich weißen Publikums sowie ermächtigende Strategien der Subversion zum Thema werden. Unter welchen Bedingungen konnten Schwarze Künstler:innen in einer von den Formaten des Programmfernsehens geprägten Öffentlichkeit Prominenz erlangen? Welche Wege der Karrieregestaltung standen ihnen zur Verfügung – ohne die Selbstvermarktungstools von Social Media und Online-Streaming, die ab den 2010er-Jahren einen Paradigmenwechsel in den Sichtbarkeitsmechanismen der Popkultur auslösten? Wie wirken ihre Lebensgeschichten in eine heutige Gegenwart hinein?
Arabella Kiesbauer, The Rounder Girls, Roberto Blanco, Olive Moorefield, Tic Tac Toe, Mola Adebisi, Aphrodelics, Jessye Norman, Nadja Abd El Farrag, Tyron Ricketts, Milli Vanilli, Billy Mo sind nur einige der Akteur:innen, deren Geschichten durch Erinnerungsstücke wie Schallplatten, Magazine, Foto- und Filmdokumentationen im ÖMSUBM erzählt werden. Dabei gestalten die Kurator:innen die Sammlung des Museums quellenoffen: Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe von Privatpersonen bilden den Kern eines Archivs, welches damit die Erschließung eines neuen Feldes österreichischer und deutscher Geschichtsschreibung darstellt.
Das ÖMSUBM versteht sich als in der Gegenwart situierte Institution, deren Sammlung die Basis für einen lebendigen Ort der Vermittlung und Diskussion von Schwarzer Kunst und Geschichte bildet. Das Museum schafft einen Raum, in dem aktuell in Österreich lebende Schwarze Künstler:innen, Aktivist:innen und Medienschaffende in Performances, Vorträgen, Panels und Konzerten in Dialog mit den Spuren Schwarzer Protagonist:innen der Unterhaltungsbranche in Deutschland und Österreich treten können und ein zukunftsweisender Austausch mit der Vergangenheit ermöglicht wird.
Konzept und Realisation:
Joana Tischkau, Dalia Ahmed, Anta Helena Recke, Elisabeeth Hampe, Frieder Blume